Mehrere Junior Ranger samt Geschwistern und Eltern beteiligten sich zusammen mit den Rangern und Angestellten des Naturpark Haßberge e. V. an der Aktion „MainCleanUp“ im Raum Bamberg.
Bamberg: Baunach / Breitengüßbach.
20 Kinder, Jugendliche und Erwachsene der „Junior Ranger Familie“ des Naturpark Haßberge e. V. waren diesen Samstag (29.03.) zwischen Baunach und Breitengüßbach im Einsatz. Junior Ranger, das sind Kinder und Jugendliche, die in einem Großschutzgebiet wohnen und sich für die Natur und Kultur „vor der eigenen Haustüre“ interessieren und aktiv einsetzen. Diesmal leisteten sie ihren Beitrag beim sogenannten „MainCleanUp“. Gut ausgerüstet mit Greifzangen, Müllbeuteln, Handschuhen und Eimern war ihre Mission, im Seengebiet zwischen den oben genannten Ortschaften möglichst viel Müll zu sammeln. Wie das Abschluss-Foto zeigt, ist ihnen das auch gelungen.
Mit Abstand die größte „Mülldichte“ gab es dabei natürlich entlang der viel befahrenen Bundesstraße 279. „Warum werfen die Leute den Müll einfach aus dem Auto ?,“ wollte ein Junior Ranger wissen. Stirnrunzelnd sah er dabei auf eine mit Müll gefüllte Tüte von einer bekannten Fast-Food-Kette. Diese Frage konnte ihm niemand beantworten – alle fanden es unlogisch und echt daneben, den Müll „einfach so“ in die Landschaft zu werfen. Schließlich gerät der Müll über die Wasserwege wie Main und Rhein ins Meer. Dort sterben viele Meeresbewohner wie Schildkröten, Fische und Vögel einen äußerst grausamen Tod durch das Fressen der Plastikreste, das wissen die Junior Ranger schon.
Doch natürlich gab es während der Tour auch Schönes zu Erleben – zum Beispiel einige Tiere wie Teichmuschel und Eisvogel zu bestaunen. Auch Biberspuren fanden die Kinder überall. Beim Fluss-Quiz während der gemeinsamen Pause ging es um eben diese Tiere – und auch um den Hecht. Während Hecht und Teichmuschel zumeist in Stillgewässern leben, benötigt der Eisvogel Steilufer zum Brüten. Diese finden sich meist an dynamischen, naturnahen Fließgewässer-Abschnitten, so auch am Main. Der Biber als unermüdlicher und anpassungsfähiger Baumeister lebt an und in sowohl Still- als auch Fließgewässern.
Es ist eine wirklich gute Gemeinschaft, die Junior Ranger Gruppe des Naturpark Haßberge – und so machte sogar das Müllsammeln richtig Spaß. Freilich – besser wäre es, wenn die Leute ihren Müll gar nicht erst liegen ließen. Abschließend besprach die Gruppe, welcher Müll in die Wiederverwertung (Recycling) kommt. Alufolie zum Beispiel sollte man möglichst gar nicht erst kaufen. Sie ist extrem energie-aufwändig in der Herstellung – und durchaus schädlich für Mensch und Tier, denn das Aluminium akkumuliert sich im Köper. Das ist schlecht für Nerven, Nieren, Lunge, Knochen und die allgemeine Fruchtbarkeit. Unmittelbar schädlich für das Wasser sind allerdings Batterien, die rosten und auslaufen. Hier wird es gleich richtig gefährlich für alles Lebendige, denn das Wasser ist dann tatsächlich „vergiftet“. Zum Glück hat die Gruppe keine Batterien gefunden. Auch Glasscherben können bei einer gewissen Sonneneinstrahlung und extremer Trockenheit, wie wir sie schon einige Jahre hatten, einen Brand auslösen.
Zufrieden, viele Glasscherben und einige Alufolien aus dem Seengebiet und entlang der Straße in die Wiederverwertung überführt zu haben, verabschiedeten sich die Junior Ranger nach vier Stunden Spiel, Spaß und Sammelarbeit aus dem süd-östlichsten Teil des Naturpark Haßberge.
Der Naturpark Haßberge erstreckt sich von Hallstadt über Baunach und Ebern bis an die thüringische Grenze. Im Süden eingerahmt vom Main, zieht sich das gut 800 Quadratkilometer weite Großschutzgebiet gen Norden von Haßfurt bis nach Bad Königshofen. Dementsprechend haben die Landkreise Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bamberg und Schweinfurt Anteil an diesem äußerst vielfältigen Schutzgebiet „vor unserer Haustür“. Auch diesjährig laden die Ranger des Naturpark Haßberge wieder zu öffentlichen, kostenfreien Natur-Erlebnis-Führungen ein – Informationen hierzu finden Sie unter „Veranstaltungen“ auf der Website des Naturpark Haßberge e. V. unter www.naturpark-hassberge.de
Autorin: Katja Winter
erstellt am 21.12.2023
Als bayernweit recht unbekannter und bis dato selbst in der Lokalbevölkerung wenig bekannter Naturpark hat sich der Naturpark Haßberge seit Schaffung der Rangerin-Stelle 2020 und Besetzung der Geschäftsführer-Stelle in Vollzeit 2021 zweifelsfrei rasant und gleichzeitig qualitativ hochwertig weiterentwickelt.
veröffentlicht am 18.07.2024
Der Naturpark Haßberge hat dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Im Naturpark sind zwei Ranger unterwegs - eine haben wir bei einigen ihrer vielfältigen Aufgaben begleitet.
erstellt am 08.03.2024
Unter den Naturparken Bayerns zählt der Naturpark Haßberge, der im Norden des Landes liegt, mit 80.400 ha eher zu den kleineren. Doch was die Vielfalt der Landschaften und Arten angeht, ist er einer der ganz großen.
veröffentlicht am 03.05.2024
„Schau doch mal hin!“ – unter diesem Motto sind Kinder und Jugendliche aus allen Teilen des Freistaats aufgerufen, die Vielfalt der Bayerischen Natur zu erkunden:
erstellt am 09.04.2024
Nirgends kann man den Frühling intensiver erleben als auf einer blühenden Streuobstwiese. Ein wogendes Blütenmeer, das erste Summen fleißiger Bienen und der berauschende honigsüße Duft, in dem schon die fruchtige Verheißung künftiger Genüsse mitschwingt.
erstellt am 02.03.2023
Aufruf zum Fotowettbewerb „Augenblick Natur!“ 2023
erstellt am 26.02.2024
Als Neuzugänge begrüßt das Schutzgebiet die Gemeinden Rettenberg, Burgberg und Ofterschwang. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber übergab die Urkunde bei einem Festakt.
veröffentlicht am 16.11.2023
Mit der Integration seiner Daten bei der Tourenplattform Outdooractive kommt der Verein seinemZiel, der flächendeckenden Verbreitung von Verhaltensregeln in der Natur einen großen Schrittnäher und bietet dadurch den Zugang zu Informationen, um Menschen ein sicheres und zuverläs-siges Outdoorerlebnis im Einklang mit der Natur zu ermöglichen.
erstellt am 28.10.2021
Neue Studie zeigt, wie sich Reiseregionen an den Klimawandel anpassen können.
erstellt am 06.09.2023
Der Naturpark Haßberge freut sich, den erfolgreichen Start der neuen Stelle im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) zum 1. September 2023 bekannt geben zu können.
erstellt am 30.01.2024
Die Energiewende im Landkreis Haßberge gemeinsam gestalten.
erstellt am 16.03.2023
Die Energiewende im Landkreis Haßberge gemeinsam gestalten.
erstellt am 30.09.2021
Naturerlebnisführung entlang geschichtsträchtiger Orte um Ermershausen
erstellt am 11.05.2023
Den Wald im Mai in voller Pracht, Aktionsstände und gutes Essen gab es am 07.05. im Wald bei Lauter zu erleben.
erstellt am 09.07.2021
In einem gemeinsamen Projekt wollen der WWF Deutschland und das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Kronach das ehemalige Wässerwiesenwehr „Leucherhof“ an der Baunach zurückbauen.
erstellt am 22.04.2024
Im Schatten der alten Linde vor Prappachs Dorfkirche rückt Rangerin Katja Winter romantische Vorstellungen von ihrem Arbeitsalltag zurecht. Ausschließlich in den lieblichen Landschaften des Naturparks Haßberge herumstreifen - ist nicht: „Mehr als 50 Prozent Büroarbeit.“