erstellt am 25.04.2025

Junior Ranger Naturpark Haßberge zu Besuch bei Handwerksbetrieben

Zeil. Die gut zwanzig Junior Ranger des Naturpark Haßberge statteten der Schreinerei Kirchner und dem Steinmetzbetrieb Bauer-Bornemann, vormals Natursteinwerk Martin Weinig, einen Besuch ab. Diese Veranstaltung diente auch als Vorbereitung auf das diesjährige bundesweite Junior Ranger Camp, mit der Aufgabenstellung, welche traditionellen Handwerke in der Region mit dem Naturpark Haßberge verknüpft sind. 

In der Schreinerei stellte der Schreinermeister Matthias Kirchner zunächst verschiedene Holzarten vor und erklärte deren Bedeutung und Besonderheiten, sowie ihre Eignung für den Möbel- und Werkzeugbau. „Das Furnier beim Holz ist wie die Haut des Apfels“, sagte er und veranschaulichte diesen Vergleich mit einem Stück davon. Nun ging es an das Herstellen eines Bilderrahmens, die Junior Ranger konnten die einzelnen Arbeitsschritte aufmerksam mitverfolgen und teilweise nach Anleitung selbst mithelfen. Natürlich hatte Herr Kirchner die meisten Rahmenteile vorgefertigt, damit sie in der Kürze der Zeit auch für alle 20 Junior Ranger ausreichend waren. Schließlich konnten die Kinder und Jugendlichen im Alter von sieben bis fünfzehn Jahren noch viele Fragen an den Schreinermeister richten, die er mit Freude beantwortet hat. Matthias Kirchner ist Schreiner in der 4. Generation, sein Urgroßvater hatte sozusagen den Grundstein gelegt. Als Dankeschön zum Abschied überreichten die Junior Ranger einen Apfelsaft aus eigens gesammelten Äpfeln einer Streuobstwiese im Naturpark Haßberge. Matthias freut sich auf ein Wiedersehen, auch zu einem Arbeitspraktikum in seiner Schreinerei.

Die zweite Etappe an diesem Nachmittag führte die Junior Ranger Gruppe des Naturpark Haßberge in den Natursteinbetrieb Martin Weinig, der vor kurzem in den Besitz der Firma Bauer-Borneman GmbH, Steinrestaurierung, überging. Hier begrüßte uns der Steinmetzmeister Martin Weinig, der 3. Bürgermeister Peter Pfaff in Steinmetzkluft gewandet, sowie die Steinmetzin Katharina Jung. Martin Weinig erklärte uns, dass es verschiedene Arten von Sandsteinen gibt. Man unterscheidet sie nach ihrer Beschaffenheit. Je nach ihrer Entstehung haben sie auch eine unterschiedliche Färbung. In vielen Bauwerken und Skulpturen ist der Sandstein aus den Haßbergen auch überregional weit verbreitet.

Vor Ort im Natursteinbetrieb konnten wir in den Werkhallen die Rohlinge, Sandsteine verschiedener Art, bestaunen. Ein großer Sandstein wurde gerade mit einer riesigen Säge durchtrennt, bei einem anderen die Kanten abgesägt. Damit die Steine nicht zu sehr erhitzen, brechen oder ausfransen wird bei diesem Vorgang stetig Wasser zugeführt und die Staubentwicklung wird somit unterbunden. Danach ging es weiter zu den Sandsteinfiguren, die, wie uns Katharina erklärte, in Restauration waren. Dann endlich war es soweit: die Junior-Ranger konnten sich als SteinmetzanwärterInnen mit Zahneisen, Meißel, Fäustel und Knüpfel bewaffnet an die vorbereiteten Werkstücke wagen. Nach der aktiven „Arbeitsphase“ der Junior Ranger bedankten sie sich bei Martin und Katharina, und überreichten ebenfalls einen Apfelsaft aus dem Naturpark Haßberge.

Die letzte Etappe führte uns zurück zum Marktplatz ins sogenannte Grohehäuschen. Auf dem Weg dorthin zeigte uns Stadtführer Peter Pfaff noch einige interessante Besonderheiten Zeils. Im Grohehäuschen durften die Junior Ranger als Rückblick auf die einst blühenden Steinmetzbetriebe Zeils eine Ausstellung aus längst vergangenen Tagen bestaunen. Werkzeuge, Versteinerungen und Bilddokumente dieser Ära zeugen eindrucksvoll von dieser harten Arbeit, die leider auch sehr gesundheitsschädlich war. Aufgrund der hohen Staubentwicklung war vielen Arbeitern kein hohes Alter beschieden. Auch Herr Pfaff bekam abschließend als Dankeschön einen Naturpark-Apfelsaft überreicht, bevor die Kinder von ihren Familien abgeholt wurden. 

Das Junior Ranger Programm des Naturpark Haßberge wurde 2022 von der Rangerin Katja Winter ins Leben gerufen und seither federführend betreut. Kinder und Jugendliche aus der Region lernen in den Bereichen Natur und Kultur intensiv ihre Heimat kennen und setzen sich aktiv für diese ein. Nähere Informationen finden sich auf der Website des Naturpark Haßberge unter www.naturpark-hassberge.de

Autor: Naturpark Haßberge (Arno Ludwig, Katja Winter)

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