erstellt am 07.03.2023
Autor:Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Die Europäische Wildkatze gilt trotz erheblicher Schutzbemühungen als „gefährdet“ und ist in Deutschland immer noch selten.
Denn der kleine Tiger Deutschlands reagiert sehr sensibel auf die Zerschneidung und Beeinträchtigung seines Lebensraumes in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern.
Gesunde Wälder sind artenreiche Lebensräume und natürliche Klimaschützer – sie zu erhalten und zu entwickeln ist angesichts der akuten Doppelkrise von Artenaussterben und Klimakrise wichtiger denn je. Verena Graichen, stellvertretende BUND-Vorsitzende: „Die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. Wo es der Katze gefällt, fühlen sich auch andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht wohl. Zusammen mit Partner*innen vor Ort werten wir daher Wälder, Waldränder, Lichtungen und Wiesen am Wald auf.“
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute nach Angaben der aktuellen Roten Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands etwa 5.000 bis 7.000 Tiere überwiegend in Mittel- und Südwestdeutschland, so auch im Naturpark Haßberge. Die Wildkatze ist wie kaum eine andere Art als Leitart des Naturschutzes für einen Verbund von Waldlebensräumen geeignet. Wildkatzen reagieren sehr sensibel auf die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen, Siedlungen und ausgeräumte Agrarflächen. Dort, wo Wildkatzen vorkommen, sind die Bedingungen auch für andere gefährdete Arten wie den Luchs, für scheue Vögel wie den Schwarzstorch, seltene Käferarten und Pilze optimal.
Die Europäische Wildkatze konnte in den letzten Jahrzehnten im Naturpark Haßberge wieder nachgewiesen werden. Doch noch immer fehlt sie in weiten Regionen Deutschlands und Mitteleuropas. Die Wildkatze wird in der Roten Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands als „gefährdet“ eingestuft. Da die Wildkatze ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland hat, zählt sie auch zu den Arten, für deren Erhalt Deutschland international eine besondere Verantwortlichkeit trägt.
Zentrales Element zum Erhalt und Ausbau der Wildkatzenlebensräume ist die Zusammenarbeit von Entscheidungsträger*innen aus den Bereichen Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche. Konkret können Waldränder aufgewertet und angrenzende deckungsreiche Offenbereiche wildkatzengerecht entwickelt werden. In Wirtschaftswäldern sollte die Strukturvielfalt verbessert werden, indem beispielweise der Totholzanteil erhöht wird, Kronenwälle aufgeschichtet sowie Holzpolter und umgekippte Wurzelteller dauerhaft belassen werden. Als nachweis der Verbreitung bedarf es eines Monitorings der Wildkatzenbestände: Anhand so genannter Lockstöcke wird das Verbreitungsgebiet der Wildkatze untersucht und dokumentiert. Mehr Menschen sollten für den Wildkatzen- und Biodiversitätsschutz sensibilisiert und begeistert werden.
Besuchen Sie uns auch auf:
https://www.naturpark-hassberge.de/detail/id=5ff71c21833e135bfca6e322
erstellt am 02.03.2023
Aufruf zum Fotowettbewerb „Augenblick Natur!“ 2023
erstellt am 28.10.2021
Neue Studie zeigt, wie sich Reiseregionen an den Klimawandel anpassen können.
erstellt am 06.09.2023
Der Naturpark Haßberge freut sich, den erfolgreichen Start der neuen Stelle im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) zum 1. September 2023 bekannt geben zu können.
erstellt am 16.03.2023
Die Energiewende im Landkreis Haßberge gemeinsam gestalten.
erstellt am 30.09.2021
Naturerlebnisführung entlang geschichtsträchtiger Orte um Ermershausen
erstellt am 11.05.2023
Den Wald im Mai in voller Pracht, Aktionsstände und gutes Essen gab es am 07.05. im Wald bei Lauter zu erleben.
erstellt am 09.07.2021
In einem gemeinsamen Projekt wollen der WWF Deutschland und das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Kronach das ehemalige Wässerwiesenwehr „Leucherhof“ an der Baunach zurückbauen.
erstellt am 27.03.2023
Wilde Orchideenwälder, verwunschene Höhlen und unvergessliche Naturerlebnisse – all das bieten die Naturpark-Touren des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).
erstellt am 17.06.2021
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist unverzichtbar – nicht nur für den Klimaschutz und als nachwachsender Rohstoff, sondern auch als Wirtschaftsfaktor
erstellt am 26.08.2022
Energetische Verwertung überwiegend von stofflich nicht (mehr) nutzbaren Sortimenten
veröffentlicht am 01.07.2022
Im Jahr 2020 wurden entlang der Lebensmittelversorgungskette insgesamt etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle weggeworfen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesregierung gestern an die EU-Kommission gesendet hat.
veröffentlicht am 22.05.2022
Gesunde Ökosysteme für mehr biologische Vielfalt und natürlichen Klimaschutz