Streuobstwiesen sind im Naturpark ein weit verbreitetes Kulturgut und Lieferanten für nachhaltiges, frisches Obst.
Natur, Kultur, Vielfalt das zeichnet den Naturpark Haßberge aus. So verbinden Streuobstwiesen diese drei Punkte in einzigartiger Weise.
Kultur auf Streuobstwiesen
Frisch gepresster Apfelsaft, Kirschen direkt vom Baum genascht oder reife Birnen im Herbst, wer das einmal probiert hat wird schnell feststellen, dass so eine Streuobstwiese alles andere als nur ein schönes Fleckchen Erde ist. Die Wiesen, die einst an jedem Ortsrand zu finden waren, sind wertvolle Vitamine Lieferanten. Süße Früchte waren lange Zeit nur erschwinglich, wenn man sie selber anbaute und eine sehr willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan der Landbevölkerung. Bananen, Mango und Co liefen dem heimischen Obst den Rang ab und industriell angebaute Plantagen-Äpfel sind heute deutlich einfacher für den Verbraucher im Supermarktregal zu "ernten". Doch das Kulturgut der Streuobstwiesen ist noch lange nicht verloren, im Naturpark kann man den Genuss von frischem Obst von der Streuobstwiese noch erleben.
Natur
Die Natur in der Streuobstwiese ist unglaublich vielfältig. in den Baumkronen ist es sonnig und warm, genau wie es viele Insektenarten gerne haben. Blattläuse, Käfer und Wanzen ernähren sich von den Blättern oder Säften der Obstbäume. Die Blütezeit im Frühjahr ist die Zeit des Überflusses Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge erfreuen sich am Nektar und Pollen. beginnt im Sommer dann das Obst zu reifen wird es oft zur Kinderstube für Fruchtfliegen. Dann ist das Obst "wurmig" obwohl gar kein Wurm im Ost sitzt, sondern eine Fliegenlarve.
Die Zahlreichen Insekten sind die Nahrungsgrundlage für die vielen verschiedenen Vogel- und Fledermausarten, die in den dicken holen Ästen und Stämmen alter Obstbäume ihre Wohnung beziehen. Steinkauz, Grünspecht, Gartenrotschwanz, Blaumeise, Kohlmeise und Stare sind nur eine Auswahl aus der Vielzahl an Vögeln auf der Streuobstwiese. Der Stamm der Bäume ist Jagdrevier vieler Spinnen und das Holz Nahrung von Käfern, in deren Fraßgängen sich einige Wildbienenarten vermehren.
Am Boden der Streuobstwiese ist die Vielfalt kaum mehr zu beschreiben, bis zu 450 Pflanzenarten, darunter viele Gräser aber auch wunderbare Blumen, wie die Schlüsselblume, der Wiesensalbei oder die Margeriten kommen hier vor. Igel, Zauneidechse, Spitzmaus, Hasen und unzählige Insektenarten sind nur eine kleine Auswahl der über 3000 verschiedenen Tierarten, die auf Streuobstwiesen leben. Unter den Insekten ist das Grüne Heupferd, durch seine Größe von bis zu 5 cm, wohl am imposantesten. Besonders schön und auffällig sind die Tagfalterarten. Schmetterlinge wie Schachbrettfalter, Tagpfauenauge und Co. sind abhängig von den verschiedenen Pflanzen der Wiesen. Die Blätter und Stängel bestimmter Pflanzenarten sind Nahrung für die Raupen, die oft sehr wählerisch sind. Die Blüten bieten Nahrung für die erwachsenen Schmetterlinge.
Um diese Vielfalt zu bewahren müssen Streuobstwiesen fachgerecht gepflegt werden. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist dramatisch für viele Tier und Pflanzenarten und auf einer gesunden Streuobstwiese nicht nötig. Wichtig ist die jährliche Mahd im Idealfall sollte die Wiese nicht auf einmal komplett gemäht werden, so dass sich die Tiere noch zurückziehen können und ausreichend Nahrung finden. Wird eine Wiese einmal nicht gemäht passiert noch nicht viel, wird die Nutzung jedoch komplett aufgegeben, wird die Wiese schnell mit Büschen zuwachsen und mit den Wiesen auch die Vielfalt verschwinden. Daher sollten Streuobstwiesen unbedingt erhalten bleiben und weiter gepflegt werden. Den Erhalt und die Wiederherstellung von Streuobstwiesen hat sich der Naturpark daher zu einer Teilaufgabe seiner Arbeit gemacht.
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Sulzfeld
Die Lebensader des Naturpark Haßberge
20:00 h 30 hm 238 hm 66,0 km very easy
Das Holz der Douglasie ist als Bauholz für den Außenbereich beliebt. Durch sein Harz hält das Holz der Witterung lange stand.
Der Wiesen-Salbei ist vor allem bei Tagfaltern sehr beliebt, da diese mit ihren langen Rüsseln an den Nektar in der Blüte gelangen können. Auch wir Menschen können ihn nutzen, bereits beim Zerreiben der Blätter fällt der aromatische Geruch auf. Der Wiesen-Salbei lässt sich perfekt zum würzen von Gerichten verwenden, dabei schmeckt er etwas weniger intensiv als sein Verwandter, der Garten-Salbei.
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Zierlich aber eindrucksvoll gemustert, lädt die Bienenragwurz zum genauen Hinsehen ein.
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Die Gemeine Fichte ist der "Wirtschaftsbaum" schechthin und bedeutender Holzlieferant. Sie wurde daher lange zeit in Monokultur angebaut. Reinkulturen werden heute nur noch selten gepflanzt, da sie gegenüber Borkenkäfer und Sturm sowie gegenüber Trockenheit sehr anfällig sind.
Die violetten Blüten wackeln im Wind wie kleine Glocken (Schellen) und sind somit einfach schön an zu sehen. In der Küche haben sie jedoch nichts verloren, die Pflanze ist giftig.
Diese grazile Pflanze wird von verschiedenen Tag- und Nachtfalter-Arten besucht, die mit ihrem langen Saugrüssel an den Nektar kommen und die Orchideen bestäuben.
Die rosa blühende Pflanze ist vor allem an den Stängeln mit klebrigem Saft benetzt um Fressfeinde ab zu halten.
Die Größe sowie die kräftig gefärbten Blüten machen das Purpur-Knabenkraut zu einem echten Schmuckstück im Vergleich zu manch anderer in Deutschland heimischen Orchidee.
Kiefernholz ist ähnlich gut zu verarbeiten wie Fichtenholz und anspruchslos, was die Bodengegebenheiten anbelangt. Es nimmt daher in Deutschlands Wirtschaftswäldern, nach der Fichte, Platz zwei der meist angebauten Hölzer ein.
Nesselgrund, 97631 Bad Königshofen i. Grabfeld
Die außergewöhnliche Blütenform der Iris, wie man die Schwertlilien auch nennt, macht sie zu einem echten Hingucker.
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96176 Pfarrweisach
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist auf ganzer Linie ein Spezialist. Nicht nur benötigt er den Großen Wiesenknopf als Futterpflanze, Balz- und Eiablageplatz, er ist auch auf die Rotgelben Knotenameise (Myrmica rubra) angewiesen. Diese sammeln die Raupen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings auf und trägt sie in ihr Nest, wo die Raupe aufgezogen wird. Grund hierfür sind die Honigdrüsen, Honigduftdrüsen und Düfte, die die Ameisenbrut immitieren. Leider bringen genau diese speziellen Anforderungen den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling bei Veränderungen in Gefahr.
Standorttruppenübungsplatz, 96106 Ebern
"Rosi" wird sie in den Haßbergen genannt, die extrem seltene Essigrosen-Dickfühlerweichwanze. Sie kommt im Naturpark wahrscheinlich nur im ehemaligen Standortübungsplatz in Ebern vor und galt deutschlandweit bereits 75 Jahre lang als ausgestorben.