Die Weinberge in den Haßbergen sind wertvolle Lebensräume und Lieferanten exklusiver Weine.
Natur, Kultur, Vielfalt das zeichnet den Naturpark Haßberge aus. So verbinden Weiberge diese drei Punkte in einzigartiger Weise.
Kultur im Weinberg
Die individuelle Charakteristik und Ausdruckskraft der Weine ist ein kulturelles Gut, hinter dem viel Arbeit und Wissen steckt. Die Landschaft und der Wein prägen einander extrem. Das Abt-Degen-Weintal im Süden des Naturpark Haßberge ist für alle Weinliebhaber ein wahrer Geheimtipp. Viel Handarbeit und ausgewählte Sorten gepaart mit Frankens klassischer Küche machen den Wein der Haßberge zu einem Genuss-Erlebnis.
Natur
Die Natur am Weinberg ist besonders wegen der meist steilen Hänge. 40 - 50 Prozent Steigung sind die Regel. Die Süd- oder Südwest-Ausrichtung sorgt so für eine optimale Sonneneinstrahlung auf den Flächen, die sich so deutlich stärker aufwärmen können. Regen läuft schnell wieder ab und spült dabei viele Nährstoffe aus dem Boden aus. Die Folge sind trockene, nährstoffarme Böden. Diese sind Grundlage für zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Die Weinbergstulpe bei Unfinden, oder die Schlingnattern, eine einheimische Schlangenart, sind solch seltene Perlen der Natur.
Gefährlich wird es für das Ökosystem am Weinberg, wenn Pflanzenschutzmittel überhandnehmen und Winzer keine Konkurrenz zu ihren Weinreben dulden. Davon sind die meisten Winzer jedoch längst weggekommen, Biologischer Weinbau sollte die Regel sein. Die Krautschicht aus teils hoch spezialisierten Arten zwischen den Reben bringt viele Vorteile mit sich. Wasser hält sich besser auf dem Hang, und entsprechend werden die Nährstoffe nicht so schnell abgeschwemmt. Dies kommt dem Wein zugute. In Flächen ohne Pflanzenschutzmitteleinsatz können Nützlinge wie Marienkäfer sich ausbreiten und den Wein mit beschützen.
Eine weitere Besonderheit bei vielen Weinbergen in den Haßbergen sind Trockenmauern, die den Hang stützen. Trockenmauern können nur an Weinbergen erhalten werden, die mit viel Handarbeit gepflegt werden. Maschinen kommen hier meist nicht weiter. Die Folge viele Trockenmauern verschwanden oder Weinberge wurden aufgegeben. Dabei sind Trockenmauern wirklich tolle Lebensräume. Mauerpfeffer oder Zauneidechsen nutzen die Spalten in den Mauern und profitieren so von der Wärme, die die Steine speichern. Eine Trockenmauer hat ein eigenes kleines Microklima, das wieder andere Arten beheimatet. Somit steigt die Biodiversität im Weinberg nochmal an. Der Weinberg ist ein Biodiversitäts-Hotspot. Die Aufgabe eines Weinbergs hat daher drastische Folgen für die Natur am Weinberg. Büsche breiten sich ungehindert aus und beschatten oder ersticken die Arten die bisher dort lebten.
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